Ein Held, weil er nicht geschossen hat

87 Kampfeinsätze als Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg - das sollte reichen, um eine lokale Berühmtheit zu werden. Doch Franz Stigler kennt heute in seiner Heimatstadt fast niemand mehr. Dafür ist er - und jetzt wird es paradox - in den USA ein Held. Weil er einmal nicht geschossen hat.

Stigler ließ einen schwerbeschädigten amerikanischen Bomber entkommen, begleitete ihn sogar einige Zeit, um zu verhindern, dass die deutsche Luftabwehr auf die B-17 schoss. Und noch verwunderlicher: Diese Geschichte wurde über Jahrzehnte nicht erzählt. Erst als sich der US-Pilot Charlie Brown in den 80er-Jahren auf die Suche nach dem deutschen Flieger machte, der ihn verschont hatte, verbreitete sie sich; noch mehr, nachdem er Franz Stigler 1990 aufgespürt hatte - in Kanada. Die Medien berichteten groß über die beiden alten Kampfflieger, die von Feinden zu Freunden wurden und bis zu ihrem Tod im Jahr 2008 auf dem ganzen Kontinent ihre wundersame Geschichte erzählten.

Der amerikanische Autor Adam Makos hat acht Jahre lang den Erlebnissen von Franz Stigler im Krieg nachgespürt. Sein Buch erschien 2014 auf Deutsch unter dem Titel "Eine höhere Pflicht". Darin schildert er Stiglers Leben wie folgt:

Der Junge

Franz Stigler (*21. August 1915) fliegt schon als Kind. Die Begeisterung dafür hat ihm sein Vater Franz eingeimpft, der im Ersten Weltkrieg Aufklärungspilot war. Zusammen mit seinem Freund Pater Josef - er hatte ein Kampfflugzeug gesteuert - gründete er den Segelflugverein Amberg. Unter ihrer Anleitung basteln Franz Stigler, sein vier Jahre älterer Bruder August und andere Jungs einen Schulgleiter und unternehmen damit ihre ersten Flüge.




Der Begeisterung fürs Fliegen und der Verliebtheit in die Tochter eines Braumeisters fallen die ersten Berufspläne von Franz zum Opfer: Seiner streng religiösen Mutter Anna zuliebe soll er Pfarrer werden, besucht auch ein katholisches Internat. Doch als der 17-Jährige mit seiner Freundin im Gebüsch erwischt wird, ist es damit aus. Er entscheidet sich für die Fliegerei, beginnt nach dem Abitur ein Studium der Luftfahrttechnik in Würzburg und ist damit glücklich. Als Mitglied einer geheimen schlagenden Studentenverbindung wird er allerdings bei einem Duell erwischt und danach von der katholischen Kirche, die solche Praktiken verboten hat, exkommuniziert. Makos schreibt dazu: "Sein Glaube blieb davon unberührt. Aber Franz schämte sich wegen seiner Mutter, als er hörte, dass man bei der Messe in Amberg sechs Wochen lang jeden Sonntag mit der Liste der Exkommunizierten auch seinen Namen vorgelesen hatte."

Der Pilot

Franz absolviert neben dem Studium eine Pilotenausbildung und verlässt bald die Uni, um eine Stelle bei der Lufthansa anzutreten. Vier Jahre und 2000 Flugstunden lang ist er als Erkundungspilot für internationale Routen unterwegs. 1937 verpflichtet ihn die Luftwaffe als Lehrpilot, der - offiziell immer noch unter dem Emblem der Lufthansa - auf seiner Ju-52 den Instrumentenflug unterrichtet. Er wird schließlich, zunächst noch als Zivilist, leitender Fluglehrer an der Pilotenschule für Offiziere in Dresden. Anfang 1939 beginnt sein Bruder August, der sich als Gymnasiallehrer freiwillig zur Luftwaffe meldete, die Pilotenausbildung bei Franz. Das bereitet dem unpolitischen Flieger Sorge, denn sein Bruder ist mit der Nichte eines Kardinals verlobt und über sie offensichtlich in Kontakt mit katholischen Kreisen, die sich dem Nationalsozialismus entgegenstellen. Auf Heimaturlaub findet er in Augusts Zimmer mehrere Exemplare der päpstlichen Enzyklika "In brennender Sorge", die Hitler als "Wahnprophet" kritisiert und deshalb in Deutschland verboten ist. Das erste Kriegsjahr erlebt Franz an der Pilotenschule, während sein Bruder bald Bombereinsätze gegen England fliegt. Dabei stürzt er im Oktober 1940 ab. Franz will dafür Rache nehmen und meldet sich zu den Kampffliegern.

Der Kampfflieger

Die erste Station an der Front ist für den Feldwebel Franz Stigler nach der Kampffliegerschule im Frühjahr 1942 Libyen. Mit seiner Messerschmitt Bf-109 ist er Teil des legendären Jagdgeschwaders 27 ("Wüstenflieger"), das Rommels Vorgehen gegen die Briten in Ägypten aus der Luft unterstützt. Hier trifft er die Piloten, die in der Wochenschau verklärt werden - in erster Linie Hans-Joachim Marseille: Der "Stern von Afrika" hat mit 22 Jahren schon mehr als 50 feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Im Herbst 1942 erkennen die Deutschen, dass der afrikanische Küstenstreifen nicht zu halten ist. Franz Stiglers Einheit bezieht in Sizilien einen neuen Flugplatz, kann aber auch den nicht lange behaupten. Im Sommer 1943 geht es zurück nach Deutschland, das jetzt von alliierten Bomberverbänden heimgesucht wird. Von Wiesbaden aus nehmen die ehemaligen Afrika-Piloten den Kampf gegen die riesigen "fliegenden Festungen" auf. Anfang 1944 ist Franz kurze Zeit in Jugoslawien, kommt dann nach Graz, wo sein Verband die in Italien aufsteigenden US-Bomber abwehren soll. Im Herbst operiert er von Dresden aus und erleidet eine Kopfwunde - nach etlichen Abschüssen, Notwasserungen und Landungen mit dem Fallschirm eine neue Erfahrung. Nach einer kurzen Pause fliegt er in den letzten Kriegswochen bei München noch neu entwickelte Düsenjäger (Me-262) und wird zum Oberleutnant befördert. Am 4. Mai 1945 begibt er sich bei Berchtesgaden in amerikanische Gefangenschaft.


Diese Zeit nimmt im Buch den meisten Raum ein. Makos hat an einigen Orten recherchiert, an denen die Geschichte spielt (etwa in Sizilien), und er hat viel Literatur ausgewertet. Man muss ihm zugute halten, dass er im Buch die Teile über Stigler zwar als Heldengeschichte anlegt, dabei aber seine Hauptperson nie überlebensgroß zeichnet. Bei seinem ersten Luftgefecht in der Wüste gerät Franz in Panik, dreht mitten im Kampf ab und macht sich sogar in die Hose. Auch in den späteren Jahren sind dem kampferprobten Flieger Momente der Schwäche nicht fremd.

Seine Kameraden haben in der Schilderung von Makos ebenfalls durchaus menschliche Fehler, was dafür spricht, dass Stigler 2004 seinem jungen Gesprächspartner diese Geschichten ziemlich wahrheitsgetreu erzählt hat - auch wenn Historiker dem Gedächtnis grundsätzlich misstrauen, wenn es das wiedergeben soll, was vor 60 oder mehr Jahren geschah.

Eine Sache gibt es aber, die den deutschen Leser den Kopf schütteln lässt: Wenn Makos die Luftwaffe als einen Teil des deutschen Militärs darstellt, in dem die Ablehnung des Nationalsozialismus oder womöglich sogar der Widerstand gegen ihn besonders stark war. Das mag in den Lebenserinnerungen der bekannten Fliegerasse so stehen, aber natürlich ist in dieser Memoirenliteratur viel geschönt. Doch wer mag es dem jungen Amerikaner Makos verdenken, wenn er seine Hauptfigur Franz Stigler und dessen Kameraden nicht ins schiefe Nazi-Licht rücken will. Zumindest ein bisschen Heldenepos muss schon durchschimmern, wenn nach acht Jahren Recherche ein Buch rauskommen soll, das den Leser in den Vereinigten Staaten ansprechen kann. Nach den Reaktionen auf "A Higher Call" zu urteilen, hat Makos es jedenfalls geschafft, vielen seiner Landsleute klarzumachen, dass im Krieg auch auf deutscher Seite Soldaten kämpften, die alle menschlichen und mitmenschlichen Regungen kannten - nicht nur verabscheuungswürdige und erbarmungslos mordende Rasseideologen oder Weltherrschafts-Fantasierer.

Der Mitmensch

Am 20. Dezember 1943 muss Franz Stigler noch einen Bomber vom Himmel holen, um auf die "magische 30" zu kommen, die Zahl von Abschuss-Punkten, für die ein Pilot das Ritterkreuz erhält, die begehrte höchste Auszeichnung des NS-Staates, die aus einem Soldaten für die Öffentlichkeit einen Helden macht. Als ein US-Bomber tief über den Flugplatz Jever rauscht, springt Stigler deshalb sofort in seine Me-109 und nimmt die Verfolgung auf. Es handelt sich um die B-17 des 21-jährigen Piloten Charlie Brown.

Ein in England gestarteter riesiger Verband dieser auch als "fliegende Festung" bezeichneten Maschinen hat kurz davor einen Bombenteppich auf die Focke-Wulf-Werke bei Bremen gelegt. Flak-Beschuss und deutsche Jäger haben Browns B-17 dabei allerdings so durchlöchert, dass der Pilot sie kaum noch in der Luft halten kann und sie als Nachzügler unterwegs ist. Ein Mann der zehnköpfigen Besatzung ist bereits tot, die meisten anderen mehr oder weniger schwer verwundet. Ihre Bordwaffen sind unbrauchbar.

Als Franz Stigler beim Anflug bemerkt, wie schwer es die Crew erwischt hat, und als er beim Umkreisen des Flugzeugs ihre Todesangst erkennt, bringt er es nicht übers Herz, zu schießen. Stattdessen fliegt er einige Zeit neben der B-17, damit die deutschen Flak-Batterien an der Küste nicht auf die schwer beschädigte Maschine feuern. Er versucht dem Piloten zu bedeuten, dass er bessere Überlebenschancen hat, wenn er das nur 30 Flugminuten entfernte neutrale Schweden ansteuert. Doch Brown begreift das nicht und hält über der Nordsee Kurs auf England. Stigler salutiert ihm und lässt ihn ziehen. Brown erreicht mit knapper Not die englische Küste. Neun Mann der Besatzung überleben.



"Es wäre gewesen, als hätte ich auf einen Mann am Fallschirm geschossen", beschrieb Stigler 50 Jahre später, warum er damals nicht abdrücken konnte. Dazu hatte ihm sein Staffelkommandant Gustav Rödel vor seinem ersten Kampfeinsatz gesagt: "Sollte ich je sehen oder erfahren, dass Sie auf einen Mann am Fallschirm schießen, werde ich Sie persönlich erschießen. Sie halten sich im eigenen Interesse an die Kriegsregeln, nicht im Interesse Ihres Gegners. Sie kämpfen nach Regeln, um die eigene Menschlichkeit zu bewahren."

Der Nicht-mehr-Pilot

In Graz hatte Stigler die 18-jährige Studentin Eva kennengelernt, eine Schönheit mit dunkelbraunen Haaren, die Schauspielerin werden wollte. Aus den Worten von Adam Makos lässt sich noch die Verliebtheit des Piloten nach dem ersten Tanzfest herauslesen: "Das Mädchen war charmant und beharrlich; ihre Persönlichkeit bezwang sogar sein störrisches Wesen. Als sie sich an diesem Abend voneinander verabschiedeten, war Franz sicher, die Richtige getroffen zu haben." Er ist allerdings auch so betrunken, dass er einem Techniker den Auftrag gibt, seine Maschine neu zu bemalen: mit einer grünen Schlange, die sich um einen roten Apfel windet, daneben der Name Eva.

Laut Makos lebt Eva nach dem Krieg bei Mutter Stigler in Amberg, während Franz sich in Straubing mit Hilfsarbeiten durchschlägt. 1947 findet er eine bessere Arbeit: Er repariert Sämaschinen bei der Firma Messerschmitt in Augsburg. Dadurch kann er 1948 Eva heiraten. 1953 zieht ein verlockendes Angebot Franz nach Kanada, wohin schon Evas Bruder ausgewandert war: Er könne dort Ingenieur für das neue kanadische Jagdflugzeug "Aero" werden, heißt es. Doch das Projekt wird als geheim eingestuft und als ehemaliger deutscher Offizier (wenn auch niemals Parteimitglied) kann er den Job nicht antreten. Stattdessen arbeitet er als Mechaniker in einem Holzfällerlager. Das Paar bekommt eine Tochter, Jovita, lässt sich aber bereits 1954 scheiden. "Es heißt, eine gute Beziehung benötige eine Sonne und einen Mond, doch Franz und Eva waren beide Sonnen - stark und stur", schreibt Makos dazu.

Bald beginnt der inzwischen 38-Jährige einen Briefwechsel mit der 15 Jahre jüngeren Helga Greisse. Die hatte er Ende 1944 zum ersten Mal gesehen, als er sich beim Versorgungsamt für ehemalige Soldaten in Berlin erkundigte, warum die Witwenhilfe seiner Mutter nicht mehr gezahlt wurde. Dafür war ein Mann namens Greisse zuständig, der ihn eingeladen hatte, in seiner Wohnung zu übernachten. Seine aufgeweckte 13-jährige Tochter Helga, die in ständiger Angst vor Luftangriffen lebte, hatte sich mit dem Piloten angefreundet. 1956 kommt sie zu Franz Stigler nach Vancouver, im Jahr darauf heiraten sie. Die Ehe bleibt kinderlos.

Der neue Bruder

Als Charlie Brown 1985 bei einem Treffen von Veteranen der Luftwaffe von seinem Erlebnis mit dem deutschen Piloten 1943 erzählt, drängen ihn seine Kameraden, nach dem Mann zu suchen. Erfolg hat er damit aber erst 1990, nachdem es ihm gelungen ist, sein Anliegen im "Jägerblatt" zu platzieren, der Zeitschrift der ehemaligen deutschen Jagdflieger, die auch Franz Stigler in Vancouver bezieht. Im Juni treffen sie sich in Seattle.

Beiden Ex-Piloten ist klar, wie unwahrscheinlich es ist, sich über 46 Jahre nach ihrer ersten schicksalshaften Begegnung wieder in die Augen zu sehen. Sie fallen sich in die Arme und nennen sich bald gegenseitig "Bruder". Adam Makos schreibt das nicht, aber einer der vielen Versionen der Geschichte im Internet ist zu entnehmen, dass Stiglers Frau Helga Browns Frau Jackie angesichts dieser Freundschaft anvertraute: "Gott sei Dank verstehen sie sich so gut. Kannst du dir vorstellen, wie schrecklich es für Franz gewesen wäre, das Ritterkreuz aufzugeben und sich 40 Jahre lang zu fragen, ob es das wert war und ob die Besatzung des Flugzeugs heil heimkam, um dann den Piloten zu finden und festzustellen, dass er ein Scheißkerl ist?"

Die US-Medien werden auf die Story aufmerksam und machen Charlie Brown und Franz Stigler zu Berühmtheiten, die ihre Geschichte bald bei vielen Einladungen erzählen müssen. Franz Stigler macht sich damit aber nicht nur Freunde. "Hau ab, du Nazibastard", schreien einige seiner kanadischen Nachbarn ins Telefon, als sie von seiner Vergangenheit erfahren. Nachdem das Jägerblatt die Geschichte unter dem Titel "Ein Akt der Ritterlichkeit am Himmel über Europa" gebracht hat, bekommt ihre Hauptperson auch aus Deutschland Anrufe. Hier schwanken die Beschimpfungen zwischen "Verräter" und "schweinsköpfiges Arschloch". Für die US-Medien aber ist Stigler ein Held, der aus Ritterlichkeit dem Feind gegenüber sogar seine Aburteilung durch ein Kriegsgericht riskierte. Er stirbt im März 2008, Charlie Brown acht Monate später.

Der Verschwiegene


Den Umstand, der Franz Stigler heute am meisten mit Amberg verbindet, erwähnt Adam Makos in seinem Buch mit keiner Silbe: Er war vom 12. Juni 1943 bis zur Scheidung im Februar 1947 mit Ingeborg Telge verheiratet. Am 25. Februar 1945 wurde dem Paar Sohn Hubert geboren, der heute noch in Amberg lebt. Dessen Tochter Sabine hat mit Makos Kontakt aufgenommen und erfahren, warum der Autor diesen Teil der Biografie seines Helden wegließ: Franz Stigler habe ihm zwar davon erzählt, sei aber immer sehr traurig und einsilbig geworden, wenn die Rede auf diese gescheiterte Beziehung kam. Da er also kaum etwas davon wisse, habe er sich entschieden, auch nichts darüber zu schreiben.

Hubert Stigler, der die AZ auf das Buch über seinen Vater hingewiesen hat, weiß noch mehr über die Geschichte seiner Eltern: Sie lernten sich kennen, nachdem Franz Stigler auf dem Rittergut der Eltern von Ingeborg Telge in Tauchel (Kreis Sorau in der Unterlausitz, heute in Polen) notgelandet war. Die junge Frau arbeitete zunächst in Dresden und entkam, hochschwanger, kurz vor der Zerstörung der Stadt Mitte Februar 1945 mit dem letzten Zug nach Amberg. Dort lebte sie bei ihrer Schwiegermutter Anna (1885-1976) in der Eglseerstraße.

Hubert Stigler weiter: "1945 wurde mein Vater aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft entlassen, hat aber erst 1946 den Weg zu seiner Familie gefunden. Der Versuch, die Ehe noch zu retten, ist dann leider fehlgeschlagen. ... Er ging dann wieder zurück nach Straubing und heiratete ... Eva-Maria Baumgarten."

Ingeborg Stigler heiratete 1948 Herrmann Werkmeister, der bei der Stadt Amberg beschäftigt war. Sie starb hier im Jahr 2000 im Alter von 78 Jahren. Hubert Stigler hat seinen Vater bewusst nur ein einziges Mal getroffen: Er ging mit ihm in die Stadt, wo sich der Sohn beim Moedel ein Spielzeug kaufen durfte. "Er war ein sehr ruhiger, besonnener Mann, den ich bis heute in sehr angenehmer Erinnerung habe." Als der Vater viele Jahre später wieder mit seinem etwa 15-jährigen Sohn über eine Bekannte in Kontakt treten wollte, klappte dies nicht. Seiner Mutter hat Hubert Stigler nichts darüber erzählt. Sie hatte nach der Scheidung keinen Kontakt mehr mit ihrem Ex-Mann.

Aus der Beschreibung der Kriegserlebnisse von Franz Stigler durch Adam Makos wird klar: Die Jagdpiloten agierten unter ständiger Lebensgefahr gegen eine gewaltige alliierte Übermacht. Viele rauschten bei ihren Einsätzen mehrmals knapp am Tod vorbei, bekamen mit, wie ihre Kameraden im Cockpit verbrannten oder wie deren Maschinen explodierten. Etliche überlebten mehrere Abstürze und Abschüsse - bei Franz Stigler waren es 17. Bei diesem Leben in extremen Gefühlszuständen suchten sie oft Zuflucht im Alkohol oder in Liebeleien. Das sollte man zumindest bedenken, ehe man den moralischen Stab über Franz Stigler und seine gescheiterte erste Ehe bricht.

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Text: Markus Müller

Bilder: Franz Stigler Collection, Adam Makos, ValorStudios.com

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