Warum nicht. . .LOGF?
Ein Reisebericht
Es muss ja nicht immer Süden sein. Der Gedanken beschäftigte uns bei einem kurzen Blick auf die Karwanken, die doch deutlich angestaut waren. Warum also nicht einmal nach Osten? Marburg? Zu kurz! Graz? Das Übliche. Warum also nicht einmal Fürstenfeld. Der kleine Platz in der Oststeiermark liegt nicht nur in geeigneter Distanz von Klagenfurt (ca. 45 Minuten), sondern hat sich bei den bisherigen Besuchen auch immer als sehr gastfreundlich gezeigt.
Martin wollte Stunden sammeln und wir einigten uns darauf, dass er beide Legs fliegen würde. Um die Strecke ein wenig spannender zu machen wählten wir die Route über das KFT-VOR, RADLY das Gleichenberg-NDB GBG. Außerdem: Ich finde die mäandernde Drau, die nach einem scharfen Knick durch Slowenien fließt, auch nach vielen Flüge noch wunderschön und faszinierend.
Die OE-KMC, Martins Lieblingsflieger, war gecheckt und betankt. Der freundliche Controller am Klagenfurter Tower bot uns gleich nach dem Takeoff auch ein "If you like proceed direct inbound Radly" an und wir wurden nach Verlassen der Kontrollzone an Wien Information (124,4) übergeben.
(Ein kurzer Exkurs: Ich finde es immer wieder faszinierend, wie freundlich unsere Controller sind. Gerade bei Wien Information scheint gute Laune eine Aufnahmebedingung zu sein. Der Controller bot uns gleich an, auch beim Flug entlang der Drau auf seiner Frequenz zu bleiben und koordinierte auch den Durchflug von Radly Richtung GBG gleich mit Graz. "Crossing Delta Airspace is approved, I have coordinated with Graz. Remain my frequency." Genau so soll es sein und so macht Fliegen noch gleich mehr Spaß.)
Um Martin ein wenig zu beschäftigen – und weil die Geräte ja zur Benutzung da sind – flogen wir mittels ADF zum Gleichenberg NDB. Trotz kurzer lokaler Turbulenzen war schnell klar: Der Mann hat offenbar einen Pakt mit der Luft geschlossen. Die ADF-Nadel bewegte sich keinen Millimeter und fiel erst als wir das NDB überflogen.
Eine kurzes Danke und eine Abmeldung bei Wien Information später riefen wir bei der Fürstenfelder Frequenz (122,70) hinein und wurden ebenso freundlich begrüßt. Wir durften den Platz überfliegen und uns dann in einer Rechtsplatzrunde für die Piste 31 einordnen. Unten bereiteten sich Fallschirmspringer auf ihren ersten "drop" vor. Martin landete die KMC souverän und als Belohnung gab es einen kleinen Espresso und Sonnenstrahlen vor dem Clubhaus. Die Fürstenfelder sind wirklich ein freundliches Völkchen, die Landegebühr (15 Euro) ist moderat und ein Platz an der Sonne unbezahlbar.
Für den Rückflug wählten wir ein direktes Routing von Fürstenfeld nach ABIRI und dann direkt nach LOWK. Wien Information begrüßte uns, übergab uns an Graz Radar (119,3) wo unser climb auf 8500 ft anstandslos genehmigt wurde.
Kurz vor der Koralpe wurden wir dann aber vom auffrischenden Wind ordentlich durchgeschüttelt. Wer so viel Zeit in der Luft verbracht hat wie Martin, bleibt dann aber trotzdem cool und nach einer Minute auf Südkurs drehten wir wieder Richtung LOWK, wo Martin die KMC noch einmal sanft aufsetzte.