Bürgermeister und i:SY-Rider

Hans-Hermann Hoff macht Dienstfahrten am liebsten mit seinem grünen Pedelec

CHRISTINE KOHNKE LÖBERT / Text / Fotos / Video

Das kleine grüne i:SY-Pedelec ist ein Markenzeichen: Wenn Suderburgs Bürgermeister Hans-Hermann Hoff einen Termin hat, dann lässt er sich erst einmal frischen Wind um die Nase wehen. Er fährt nämlich nicht mit dem Auto durch die Dörfer »seiner« Gemeinde, sondern ist seit zwei Jahren fast täglich mit dem E-Bike unterwegs. »Das Rad habe ich mir zur Pensionierung gegönnt«, erzählt er. Mit dem Gedanken, ein Elektrofahrrad anzuschaffen, habe er sich aber schon viel länger getragen. »Ich bin Fan von E-Mobilität und möchte auch mit meinem persönlichen Handeln zur Energiewende beitragen«, so der Bürgermeister, der immer schon begeisterter Radfahrer gewesen ist. »Im ländlichen Raum könnten Pedelecs teilweise den Autoverkehr ersetzen«, ist sich Hans-Hermann Hoff sicher. »Man muss ja Visionen haben.« 

Als Mitglied im örtlichen Tourismusverein liegt ihm auch der Radtourismus in der Region am Herzen. So kontrolliert er regelmäßig die Radwege rund um Suderburg und kommt auf diese Weise mit vielen Menschen ins Gespräch. Immer wieder muss er auf seinen Touren feststellen, dass die Unterhaltung der Radwege dringend verbessert werden müsste. Zum Beispiel die Strecke auf der Heerstraße zwischen Suderburg und Holxen, die zu den schönsten Routen der Gemeinde gehört, sei teilweise in schlechtem Zustand. »So können wir keine Werbung für den Radtourismus machen. Geschweige denn, unsere EinwohnerInnen zu mehr Radfahren zu bewegen. Es wird Zeit, dass sich dies ändert!« Gerade sei ihm aufgefallen, sagt Hans-Hermann Hoff, dass es in Suderburg zwar einige Ladestationen für Elektrofahrräder gibt, aber keine einzige mit Hinweisschild versehen ist. »In Hösseringen sieht es besser aus, hier sind sowohl das Museumsdorf als auch der Kiosk am Hardausee als Ladestationen ausgewiesen. Aber in Suderburg müssen wir unbedingt etwas tun«, hat er sich vorgenommen.

 Der Bürgermeister engagiert sich außerdem für das Bahnhofsgebäude Suderburg, das wie viele kleine Dorfbahnhöfe nicht mehr genutzt wird. »Als Eingangstor in den Ort und als Zeitdokument der Eisenbahngeschichte der Region sollte es aber unbedingt erhalten bleiben«, sagt er. Hans-Hermann Hoff engagiert sich seit 1986 in der Kommunalpolitik, politisch aktiv ist er aber bereits seit 1976 in der legendären Bürgerinitiative Oststadt/List in Hannover gegen Atomanlagen. Später zog er für das Öko-Institut Freiburg über Land und hielt Vorträge zum Thema »Die Energiewende ist möglich«. Als Studiendirektor war Hans-Hermann Hoff viele Jahre an der Berufsbildenden Schule in Uelzen tätig. Der Kulturbegeisterte übernahm im vorigen Jahr die Schirmherrschaft über die »Lila LandArt-Route« in Hösseringen und engagiert sich zudem im Sportverein. Gästen des Suderburger Landes legt er ganz dringend ans Herz, einmal eine Mondscheinwanderung durch die Ellerndorfer Heide mitzumachen. 

SCHNELLLADESTATION FÜR ELEKTROAUTOS 

Begeistertet von der Elektromobilität, hat sich Hans-Hermann Hoff in den vergangenen Monaten sehr für eine Ladestation für Elektroautos in Suderburg eingesetzt. Dieser Traum ist kürzlich wahr geworden. Dank der Bereitschaft der Ostfalia-Hochschule, sich um Fördermittel zu kümmern, und des Einsatzes der Me-tropolregion Hannover konnte in Suderburg die erste Schnellladestation für Elektroautos im Landkreis Uelzen eröffnet werden. Die Einschätzung, dass E-Autos vornehmlich in den Metropolen unterwegs sind, ist dank einer Studie übrigens kürzlich widerlegt worden. »Die Mehrzahl der Elektroautos fährt in Städten unter 30.000 Einwohnern, und die Fahrer sind in der Regel jünger als 50 Jahre«, fasst Hans-Hermann Hoff zusammen. Allerdings seien es 80 Prozent Männer, die sich für diese Fahrzeuge entscheiden. Nun will die Ostfalia mit einer Studie ergründen, wie man auch Frauen von der neuen Technologie überzeugen könnte. Vielleicht liegt es an der Unsicherheit in Sachen »Tanken«. Doch da kann Hoff gegenhalten: »Zum einen gibt es inzwischen ein größeres Netz an Ladestationen, als man denkt, und außerdem kann an jeder Starkstromsteckdose aufgeladen werden.« Eine Stunde dauert der Ladevorgang an der Schnellladesäule, die Zeit könne doch prima für einen kleinen Spaziergang durch den Ort verwendet werden. Kleiner Tipp: Derzeit ist das Tanken hier noch kostenlos.