Lebensraum Totholz
Die Natur setzt seit jeher auf Recycling
INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos
Totholz steckt voller Leben. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald und bildet die Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten. Spechte bauen sich Höhlen in abgestorbenen Bäumen, Pilze und Flechten besiedeln am Wegesrand vergessene Holzstapel und Weidezaunpfähle, und auf manchem Baumstumpf wächst sogar ein neuer Baum, der mit der Unterlage auch gar nicht verwandt sein muss. Auf unseren Wandertouren durch die Wälder der Südheide entdecken wir immer wieder neue, faszinierende Beispiele dafür, wie im Kreislauf der Natur aus Totholz neues Leben entsteht, und machen Fotos davon. Eine kleine Auswahl davon finden sie hier.
Das Recyclingprinzip ist der Natur seit jeher zu eigen, funktioniert allerdings nur mit organischem Material. Zwar versuchen manche Tiere auch Plastikmüll wiederzuverwerten — Störche zum Beispiel polstern gerne ihre Nester damit aus —, aber in vielen Fällen wird ihnen das zum Verhängnis. Immer wieder werden tote Vögel gefunden, die sich mit Schnäbeln oder Füßen in Plastikschnüren verfangen hatten oder deren Junge auf der wasserundurchlässigen Unterlage aus Plastik durchnässen und erfrieren. Und nicht nur bei vielen Meeresbewohnern sind schon Kunststoffteilchen in den Mägen nachgewiesen worden.
Wer auf Wanderungen genauer hinschaut, kann faszinierende Entdeckungen machen.