PFLÜCKEN OHNE BÜCKEN 

Ein Hochbeet (nicht nur) für Erdbeeren im Eigenbau

MERLE HÖFERMANN / Text / Fotos / Video

Jeder liebt sie – frische Erdbeeren direkt aus dem eigenen Garten. Jochen Pommerien und seine Frau Karin machen da keine Ausnahme: Ein Sommer ohne eigene Erdbeerernte? Unvorstellbar! Was nicht gleich frisch vernascht wird, kommt auf den Kuchen und für den Rest des Jahres als leckere, selbstgemachte Marmelade aufs Brötchen. Doch mit zunehmendem Alter fällt den über siebzigjährigen Rentnern aus Triangel das Bücken beim Pflücken der roten Frucht immer schwerer. Die zunächst logische Konsequenz – das Erdbeerbeet wird abgeschafft. Doch mit dieser Entscheidung wollte sich Jochen Pommerien nicht anfreunden und suchte deshalb nach einer Lösung: Ein Hochbeet muss her! Erdbeeren pflücken ohne Bücken!

Als Konstrukteur im Ruhestand beginnt Jochen Pommerien sein Projekt selbstverständlich mit einer Konstruktionszeichnung.   
Beim Holzhändler hat sich Jochen Pommerien die benötigte Bretter gleich auf die  richtige Länge zuschneiden lassen.
Mit einer Feile werden die Schnittkanten der Bretter entgratet.

Sogleich machte sich der Konstrukteur im Ruhestand daran, eine Zeichnung zu fertigen und Preise zu recherchieren. »Sicher, man könnte einfach einen großen rechteckigen Kasten bauen, aber da hätte ich karrenweise Mutterboden heranschaffen müssen«, erklärt der Hobbygärtner, warum sein Beet auf Ständern steht und von der Form her ein wenig an einen Schiffsrumpf erinnert.

Zunächst werden die beiden Stirnseiten des Hochbeetes zusammengebaut.
Metallwinkel sorgen für stabile und rechtwinklige Eckverbindungen.

Für zwei Reihen Pflanzen bietet das Beet Platz und ist zum Schutz des Holzes innen mit Teichfolie ausgelegt. Um Staunässe zu verhindern, ist in der Mitte eine Ablaufrinne angebracht, die mit Steinen abgedeckt ist, damit keine Erde ausschwemmt. Die Frontseite des Beetes lässt sich herausnehmen, sodass die Erde leicht ausgetauscht oder mit Dünger angereichert werden kann.

Auch die Gehwegplatten aus Beton , auf denen das Hochbeet einen sicheren Stand haben soll, müssen unbedingt rechtwinklig ausgerichtet werden.
Das erste Seitenteil wird aufgestellt ...
... und mit  Hilfe einer Wasserwaage ausgerichtet.

Hier wird kein Boot gebaut, sondern ein Hochbeet

Nachdem alle vier Seitenteile miteinander verschraubt sind, kann die Beplankung beginnen.
Anschließend werden die beiden Stirnseiten  beplankt.
Hier schneidet Jochen Pommerien die Teichfolie zu, mit der das Hochbeet innen ausgekleidet wird.

Das Werkzeug und der Strohhut als Sonnenschutz stets griffbereit

So ein Hochbeet vereint, neben der körperlichen Erleichterung bei der Pflege und Ernte, noch weitere Vorteile: Der Ertrag ist zumeist höher als bei ebenen Beeten, hierfür sorgt die Verrottungswärme des eingebrachten Komposts. Auch ist mit weniger Unkraut zu rechnen, da der Samenflug meist in Bodenhöhe stattfindet, außerdem haben Wühlmäuse keine Chance.

Fast fertig! Die Erde ist schon eingefüllt.

Die Erdbeeren sind gepflanzt.

Jochen Pommerien setzt bei den Erdbeeren auf eine altbewährte , ertragreiche, aber vor allem wohlschmeckende Sorte. 

»Viel Arbeit hat es eigenlich nicht gemacht«, resümmiert Jochen Pommerien. »Die Bretter habe ich mir vom Holzhändler passig zuschneiden lassen, dann noch ein bisschen Farbe, und dann war es schon fast fertig!«

Die Materialkosten beliefen sich auf 199,55 Euro und setzten sich so zusammen: Holz (D+H, Gifhorn) 99,90 Euro, Schrauben 9,80 Euro, Stahlwinkel 9,20 Euro,  Farbe 41,40 Euro, Betonplatten 30x30 Zentimeter 9,12 Euro, Teichfolie 3,50 x 2,00 Meter 13,93 Euro, Erde 0,8 Kubikmeter 16,00 Euro.

So ein Hochbeet wie dieses Marke Eigenbau eignet sich nicht nur für Erdbeeren, es ist auch für Kräuter, Blumen und Gemüse geeignet und auf jeden Fall eine Bereicherung für den Garten. Der Bau des Hochbeetes setzt keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten voraus. Er kann durchaus auch von Laien bewerkstelligt werden, sofern diese nicht die sprichwörtlichen zwei linken Hände haben. 

Wer das Hochbeet von Jochen Pommerien nachbauen möchte, kann sich gerne mit weiteren Fragen an ihn wenden. Calluna in Gifhorn (Telefon 05371/55506) stellt bei Bedarf den Kontakt zu ihm her.