Monstertrasse sprengt Stadion des FC Augsburg
Wende in der Energiewende: Auch Augsburg ist betroffen von der Nord-Süd-Stromtrasse, der so genannten SuedLink. Der gestern von der Bundesnetzagentur gefasste Beschluss hat gravierende Auswirkungen auf die Fuggerstadt: Das Stadion des FC Augsburg muss weichen. Das hat bereits zu einem Aufschrei des Entsetzens in der Region geführt. Doch es gibt auch Stimmen, die in der Entscheidung eine große Chance sehen.
Bisher waren alle davon ausgegangen, dass die im sachsen-anhaltischen Lauschstädt beginnende Trasse in Meitingen enden sollte. Gestern nun entschied die Bundesnetzagenur, die Trasse über Augsburg bis Landsberg am Lech zu verlängern. Damit bietet sich die Möglichkeit, den Strom direkt zu den zwei Pumpspeicherwerken im Voralpenland zu bringen.
Keine Chance für Erdkabel
Für Augsburg bedeutet das eine massive Veränderung: Die neue Trasse wird entlang der vorhandenen Bundesstraße 17 geführt. Allerdings gibt es Probleme am Stadion. Dort reichen die Mindestabstände nicht aus. Auch Erdkabel sind nicht möglich wegen eines unterirdischen Heilwasservorkommens. Deshalb muss das Stadion abgerissen werden.
Das sind die Monstermasten
Im Schnitt sind die Masten 70 Meter hoch. Zum Vergleich: Damit ist jeder einzelne Mast so hoch wie das Augsburger Wahrzeichen – der Perlachturm.
Stimmen zum Trassenverlauf
Der neue Trassenverlauf hat natürlich zu einer kontroversen Diskussion in Augsburg geführt. Der Netzbetreiber Tennetz verteidigt die Pläne:
Doch es gibt auch andere Stimmen: Bereits gestern Abend hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die die Trasse strikt ablehnt: zu nah an Wohnhäusern, gesundheitsgefährdend, Tourismus hemmend. Auch die Verantwortlichen des FC Augsburg sind gegen das Projekt, auch weil der Verein demnächst international spielt und an der Euro League teilnimmt.
Am Abend meldete sich der Augsburger Bürgermeister Will Frieden zu Wort – mit einem Vorschlag, der die Wogen glätten soll und manchem Fußballfan gefallen dürfte:
Alle Infos rund um die Trasse: Südlink
Die Bürgerinitiative gegen die Trasse: www.stromautobahn.de
