Der Bundesrat spricht...
...aus dem Archiv
Erinnern Sie sich an die vergangenen Debatten über die AHV? Wissen Sie noch, was die Schweiz im Jahre 2000 bewegte oder was der Bundesrat zur Einheitskrankenkasse sagte? Anlässlich des UNESCO-Welttags des audiovisuellen Erbes am 27. Oktober veröffentlicht das Bundesarchiv Reden von Bundesrätinnen und Bundesräten im Originalton.
2000: Bundespräsident Ogi zu Neujahr
Am 1. Januar 2000 hält Bundespräsident Adolf Ogi die Neujahrsansprache; sie wird auch über das Radio verbreitet. Am Nordportal des Lötschbergtunnels erinnert Ogi mit Hilfe eines kleinen Baumes an die „Zukunftskräfte" der Schweiz – so der Wortlaut – und ruft dazu auf, dankbar, zuversichtlich und selbstbewusst in die Zukunft zu schauen.
"La suisse existe - die Schweiz lebt!"
2004: Bundesrat Merz zu AHV und IV
Im Jahr 2004 versucht der Bundesrat auf die zunehmende Alterung der Gesellschaft zu reagieren. Er will bei der AHV sparen: unter anderem schlägt er vor, das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre zu erhöhen. Gleichzeitig möchte er für AHV und IV die Mehrwertsteuer anheben.
"Die Demographie spielt gegen die AHV."
Bundesrat Hans-Rudolf Merz spricht am 26. April 2004 am Radio über die beiden Vorlagen: die 11. AHV-Revision und die Anhebung der Mehrwertsteuer für AHV und IV. Er bleibt erfolglos: Am 16. Mai 2004 lehnt das Volk beide Vorlagen mit 67.9% bzw. 68.6% Neinstimmen ab.
2005: Bundesrat Blocher zu Schengen/Dublin
Im Jahr 2005 geht es um die Teilnahme der Schweiz am Abkommen zu Schengen und Dublin. Das Schengen-Abkommen hebt u. a. die systematischen Passkontrollen auf. Das Dublin-Abkommen legt fest, dass Asylverfahren nur noch in einem Staat durchgeführt werden müssen.
„Auch für die künftige Gesetzgebung hat Schengen Bedeutung."
Bundesrat Christoph Blocher spricht am 13. Mai 2005 am Radio über die Vorlage: das bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und der EU über die Assoziierung an Schengen und Dublin (Bundesbeschluss vom 17. Dezember 2004). Er ist erfolgreich: Am 5. Juni 2005 nimmt das Volk die Vorlage mit 54.6% Jastimmen an.
2007: Bundespräsidentin Calmy-Rey zu Neujahr
Am 1. Januar 2007 hält Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey die Neujahrsansprache; sie wird auch über das Radio verbreitet. Calmy-Rey ruft dazu auf, darüber nachzudenken, was die Schweiz zusammenhält. Für sie ist die Schweiz ein solidarisches und demokratisches Land, so der Wortlaut, das „seine Stärke aus der Vielfalt und seine Kraft aus der Diversität" schöpft."Wir sind eine Gemeinschaft, und gemeinsam können wir die Probleme lösen."
"Wir sind eine Gemeinschaft, und gemeinsam können wir die Probleme lösen."
2007: Bundesrätin Leuthard zur Einheitskrankenkasse
Im Jahr 2007 wird über die Eidgenössische Volksinitiative „Für eine soziale Einheitskrankenkasse" des „Mouvement Populaire des Familles" abgestimmt. Sie will, dass es für die Grundversicherung nur eine Krankenkasse gibt. Und sie sieht vor, die Prämien vom Einkommen und Vermögen des einzelnen Versicherten abhängig zu machen. Bundesrat und Parlament empfehlen die Ablehnung.
„Dagegen würde eine Einheitskasse ein schwerfälliges Gebilde."
Bundesrätin Doris Leuthard spricht am 23. Februar 2007 am Radio über die Volksinitiative. Sie ist erfolgreich: Am 11. März 2007 lehnt das Volk mit 71.2 % Neinstimmen ab; von den Ständen sagen nur 2 „ja".
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Fotos und Reden der Bundesräte finden Sie auch auf der Seite des Bundesrats.